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Südkurier
07 Dez 2023

Weihnachtliche Weisen in Facetten


Die Münster- und Jugendkantorei überzeugt am ersten Advent gemeinsam mit dem Blechbläserquartett St. Nikolaus im Münster
Weihnachtliche Weisen in Facetten Reiner Jäckle

Festlicher Fanfarenklang, andächtiger Chorgesang, alpenländische Bläser–Gemütlichkeit, beschwörender Anruf eines kommenden Erlösers, erzählende Weisen: das waren die von Kantorin Melanie Jäger-Waldau in feiner Abstimmung abwechslungsreich zusammengebundenen Zutaten für das Konzert der Münsterkantorei am 1. Adventssonntag. Glanzpunkte setzte das Bläserquartett St. Nikolaus mit den Trompetern Valentin Erni und Robin Nikol sowie mit Michael Unger und Christian Kramer an den Posaunen. Mittels einer Marsch-Fanfare von Carl Philipp Emanuel Bach schufen sie die hochgestimmte Atmosphäre. In den Zwischenakten des Programms gaben sie große Bläserkunst, so Edward Elgars eingängiges „Nimrod“-Adagio aus den berühmten „Enigma“ Variationen. Mit feinster Dynamik und Klangbalance sorgten sie auch dafür, dass ihr Ausflug ins „Adventsboarische“ nicht nach Tanzboden roch, wenngleich es manchen Zuhörer innerlich wohl zu Mitschunkeln verlockte.

Die Münsterkantorei und die klangfrohe Jugendkantorei gefiel durch eine thematisch einleuchtend differenzierte Interpretation von adventlichen Weisen wie „Macht hoch die Tür“ oder „Maria durch den Dornwald ging“. Dem Chor gelang es, sich mit intonatorisch und rhythmisch sehr sensiblen Stücken wie Anton Bruckners 7-stimmigem „Ave Maria“ oder Johannes Brahms´ Motette „O Heiland, reißt die Himmel auf“ bei sorgsamer Wegweisung der Dirigentin in den oberen Etagen avancierten A-cappella-Gesangs zu bewegen. Die zeitgenössisch aufgeweckte Variation einer alten Antiphon konnte man mit Jäger-Waldau‘s Chorimprovisation über „Veni, veni Emanuel“ kennen lernen. Die Münster- und Jugendkantorei, an der Orgel von Martin Weber zuverlässig begleitet, ließ hier mit gemurmelten und gerufenen Einwürfen die adressierten drei Titelwörter plastisch hervortreten.

Die Jugendkantorei glänzte mit zwei zeitgenössischen Werken von Bobby Fischer und Edgar Pettmann.

Zum Ende vereinten sich alle Ensembles in drei kombinierten Sätzen über „Nun komm der Heiden Heiland“ von Raselius, Osiander und Crüger, die von Jäger-Waldau zu einem Stück mit ihren steigernden und fanfarenartigen Bläserüberstimmen verbunden wurden. Nach „Advent und Weihnachten“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, bei dem sich die Chöre nochmals stimmlich satt und klangschön entfalteten, durfte das Auditorium im sehr gut gefüllten Kirchenschiff bei „Tochter Zion“ in den Chorsound einstimmen und dem Beifallsimpuls freien Lauf lassen.

Hartmut Fehrenschild

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