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30 Jun 2023

Marc Antoine Charpentier - Te Deum - Georg Friedrich Händel

Die Solisten Séverine Wiot und Monika Mauch (Sopran), Andreas Pehl (Altus), Patrick Grahl (Tenor) Tobias Berndt (Bass), die Münsterkantorei Überlingen, das Barockorchester L’arpa festante (München) unter der Leitung von KMD Melanie Jäger-Waldau im großen Kirchenkonzert am Sonntag, den 25. Juni 2023 um 18 Uhr im Überlinger Münster.
Marc Antoine Charpentier - Te Deum - Georg Friedrich Händel Anna-Katharina Kemmerling

Der Paukenwirbel lässt aufhorchen, dann die ersten Takte mit Trompeten und Orchester und ganz klar: Das habe ich doch schon gehört! Das kenne ich doch, oder?

Charpentiers Prélude aus seinem Te Deum ist die Erkennungsmelodie von Eurovisions-Übertragungen in Fernsehen und Rundfunk. Dieses Werk ist Charpentiers festlichste Te-Deum-Vertonung. Chor mit Orchester und Solisten wechseln sich ab, es kommt keine Langeweile auf. Der Chor artikuliert sauber und klar, verziert mit Trillern und überzeugt mit französischer Aussprache. Séverine Wiot mit einem hellen beweglichen Sopran, ebenso mühelos die klare Sopranstimme von Monika Mauch, Andreas Pehl mit seinem schlichten und zarten Altus, Patrick Grahl mit einem mühelosen makellosen Tenor und Tobias Berndt mit seiner wendigen fundierten Bassstimme. Das Barockorchester spielt wunderbar rund und schön und zeichnet mit Original-Instrumentarium die Klangfarben der Werke originalgetreu nach. Grandios die klangvollen Trompeten (Guy Ferber, Xavier Gendreau und Viola Domeyer) und die stimmgewaltige Pauke (Alexander Schröder). Alles in der festen Hand von KMD Melanie Jäger-Waldau, die die schönen Echoeffekte und dynamischen Feinheiten herausarbeitet. Ein schwungvolles barockes Juwel.

Die Verbindung zu Händels Te Deum schafft die Ouvertüre aus dem Oratorium Salomon von Friedrich Georg Händel. Die facettenreiche Ouvertüre im französischen Stil entfaltet ihre barocke Klangpracht und Kontrapunktik in prächtiger und virtuoser Manier in drei Sätzen. Wunderbar interpretiert vom Barockorchester L’arpa festante unter der Leitung von Melanie Jäger-Waldau.

Wie die meisten Te-Deum-Kompositionen des 18. Jahrhunderts ist auch Händels Dettinger Te Deum eine Auftragsarbeit. Es ist die letzte seiner fünf Te-Deum-Vertonungen und verbindet in prächtiger Weise weltlichen und geistlichen Lobpreis zum Sieg der Engländer 1743 bei Dettingen.

Auch dieses Werk beginnt mit markanten Paukenschlägen und Trompeten, federnden Streichern und Holzbläsern und führt auf den ersten Choreinsatz hin. Das Te Deum ist für den Chor mit zweistimmigem Sopran fast durchgehend fünfstimmig. Auch hier der Wechsel zwischen verschiedensten Solistenzusammensetzungen und dem Chor. Ein Dialog, den Händel in seinem Stück nicht nur markant lebendig, sondern auch betont kleingliedrig hält. Diese Kleingliedrigkeit der Struktur wiederum macht das Zuhören überaus kurzweilig: Da greifen Soli und Chor, Intimes und Allgemeines ineinander. Und das an historischer Stilistik geübte Orchester L’arpa festante ebenso wie die viel beschäftigten, makellos intonierenden Trompeten, zum Beispiel in der acht Takte langen Symphonie, grundieren das Ganze mit einem beweglichen, durchsichtigen und rhetorisch durchdachten Instrumentalspiel. Der Chor überzeugt auch in diesem Werk durch gute Intonation, klare Einsätze, guter englischer Aussprache und wendige Läufe. Die engelsgleichen Sopranstimmen mit dem Fundament der Männerstimmen gefallen besonders. Auch die Solisten fallen durch ihre barocken Interpretationen, ihr sicheres stimmliches Können und dem guten Zusammenklang angenehm auf. Souverän und mit klarem und nuancenreichem Dirigat führt Melanie Jäger-Waldau durch dieses Werk. Ein wunderschönes Konzert war zu Ende, welches die begeisterten Zuhörer heftig beklatschten und als Zugabe ein weiteres Mal Charpentiers Prélude genießen konnten.

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