Überlingen gehört mit Elzach, Rottweil und Oberndorf zu den vier Städten, die ihr Fasnachtsbrauchtum nur in ihren eigenen Mauern feiern dürfen. Alle 3 bis 4 Jahre kommen die Zünfte zu einem „Viererbundtreffen“ in einer dieser Städte zusammen. Nach 14 Jahren fand dieses große Narrentreffen in Überlingen statt.
Dazu kreierte KMD Melanie Jäger-Waldau ein kleines Musical, in welchem die kirchliche Tradition der Überlinger Fasnacht in einer Geschichte dargestellt wird. Die Figur des Überlinger Hänsele hat ihren Ursprung im Mittelalter: mit einem weißen Unterkleid als Symbol für die Reinheit der Seele und dem schwarzen Gewand (Häs?) mit farbigen Filzstreifen als Symbol für Tod und Sünden.
Im Musical, welches die Jugendkantorei mit Bravour auf die Bühne des Kursaals brachte, stehlen Bodenseenixen im Auftrag ihres Königs dem Überlinger Hänsele die Farben. Die Farben sollen nur für den König tanzen, nicht mit dem Hänsele. So trat ein weißes Hänsele auf und sorgte für großes Erstaunen und Geraune im Kursaal. Das hatten die Mitglieder der vier Zünfte noch nie gesehen – ein weißes Hänsele-Häs.
Doch König und Nixen hatten nicht bedacht, dass die Farben ohne ihre Grundfarbe Weiß gar nicht in der Lage waren zu tanzen. Sehr zum Ärger des Königs. Jetzt kamen dem weißen Hänsele der Elzacher Schuttig, der Oberndorfer Schantle und der Rottweiler Federhannes zu Hilfe. Zusammen befreiten die Freunde die Farben aus den Fesseln des Königs.
Über 80 Kinder und Jugendliche der Jugendkantorei Überlingen im Alter von 7 bis 24 Jahren wirkten bei der Aufführung mit. Alle - Sänger, Darsteller und das Publikum waren hellauf begeistert!