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22 Okt 2017

Brahms und Mendelssohn berührt im Überlinger Münsterkonzert

Am Sonntag, den 22. Oktober 2017 gelang dem Münster- und Kammerchor unter der Leitung von Münsterkantorin Melanie Jäger-Waldau mit „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms und Psalm 42, op. 42 „Wie der Hirsch schreit“ von Felix Mendelssohn Bartholdy ein beeindruckendes und berührendes Konzert. Zum großen Erfolg der Aufführung im Überlinger Münster trugen die Sopranistin Sibylla Rubens, der Bassbariton Konstantin Wolff und das Barockorchester L’arpa festante aus München bei.
Brahms und Mendelssohn berührt im Überlinger Münsterkonzert Lauterwasser

Mendelssohn Bartholdys „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ ist seine bekannteste und bedeutendste Psalmvertonung, die Mendelssohn selber als „mein bestes geistliches Stück“ und „das beste was ich in dieser Art componirt habe“ bezeichnet hat. Der Chor beeindruckte mit präzisen Einsätzen, deutlicher Artikulation, differenzierter und klangvoller Dynamik. Überirdisch schön und tröstend malte das Barockorchester L’arpa festante mit dem Münster- und Kammerchor und der klaren und hellen Stimme der Sopranistin Sibylla Rubens ein besonderes Klanggemälde, alles unter dem einfühlsamen und zum großen Spanungsbogen geführten Dirigat von Melanie Jäger-Waldau.
Johannes Brahms „Ein deutsches Requiem“ nimmt unter den Requien-Vertonungen einen besonderen Platz ein. Kaum ein Zuhörer kann sich der ungewöhnlichen Tiefe dieses Werkes entziehen. "Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend", schrieb Clara Schumann über das "Deutsche Requiem". Über einer diffusen klanglichen Grundierung spielten die tiefen Streicher und Hörner eine Melodie, die der Chor später intonationssicher und in reinem a-capella-Gesang „Selig sind, die da Leid tragen“ aufnahm und sich mit dem Orchester, Leid und Trost vermittelnd, abwechselte. Brahms schrieb „sein Requiem“ in deutscher Sprache und für die Lebenden. Seine Texte kreisen um die Vergänglichkeit, Tod – und immer wieder um den Trost, der der Trauer entgegentritt.


Diese Spannung vermittelte die Interpretation des Werkes von Melanie Jäger-Waldau, die Chor, Solisten und Orchester adäquat umzusetzen wussten. Sei es im zweiten Satz, dessen Hoffnungslosigkeit, ausgedrückt im schwerfälligen Trauermarsch, immer wieder durch helle und lichte Choreinsätze unterbrochen wird. Auch Bassbariton Konstantin Wolff gestaltete seine Partie eindrücklich musikalisch und textverständlich. Ein Höhepunkt war die engelhaft und zum Weinen gestaltete schlichte und tröstliche Arie „Ihr habt nun Traurigkeit genug“ der Sopranistin Sibylle Rubens. Die Chorstimmen, mal paradiesisch schön „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ oder kraftvoll „Denn es wird die Posaune erschallen“ waren immer präsent und überzeugten, zusammen mit dem Orchester, durch feine Dynamik und Klangschönheit. Die Zuhörer im sehr gut besuchten Münster waren beeindruckt und verharrten nach Verklingen des letzten Tones in respektvoller Stille, bevor donnernder und lauter Applaus einsetzte.

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